Carl Millöckers Operette erzählt den sozialen Aufstieg des Arbeitermädchens Jeanne Beçu zur wohlhabenden Mätresse Ludwigs XV. Regisseur Jan Philipp Gloger inszenierte für die Volksoper Wien eine Zeitreise über vier Jahrhunderte, von der Gegenwart bis in das Frankreich Ludwigs XV. Bühnenbildner Christof Hetzer kreierte für den zweiten Teil üppige Dekorationen im Rokoko-Stil. Tischler und Maler fertigten einen großen Salon mit hohen Stellwänden, Illusionsmalerei und tiefgezogenen Ornamenten, eingefasst in einen überdimensionalen Bilderrahmen.

Das Projekt umfasste neben der Demontage des kompletten Altbestendes die Montage der neuen Antriebe wie Prospektzugwinden, Schwerlast-, Panorama-, Nullgassen-, Hinterbühnen- und Punktzügen sowie eines Schleier- und eines Portalblendenzugs. Zudem wurde die komplette elektronische Steuerung inkl. aller Steuerpulte auf den aktuellen Stand der Technik gebracht und dem sicherheitstechnischen Standard moderner Bühnensteuerungen angepasst.

Im Zuge der Sanierung wurde ein neues Beleuchtungskonzept der Firma Pokorny umgesetzt. Damit wurde die neue Führung des Hauses am Währinger Gürtel auch nach außen sichtbar gemacht. Bei den Leuchtmitteln wurde auf energiesparendes LED gesetzt. Die Volksoper erstrahle erstmals Ende August in einem zarten rosaviolett und unterstreicht damit gürtelseitig den neuen dynamischen Schriftzug an der Fassade, passend zur neuen CI des Hauses unter der designierten Direktorin Lotte de Beer.

Die Kleinteiligkeit und Individualität der Ausstattung forderten alle Abteilungen gleichermaßen. Anna Fleischles wunderbare Kostümentwürfe boten eine große Bandbreite an Materialien und Farben. Jedes einzelne Kostüm für die Mitglieder des Chors wurden individuell gearbeitet. Viele Strickteile wurden extra angefertigt. Besonders für diese Inszenierung war die Anfertigung jedes einzelnen Kostüms in doppelter Ausführung: bunte, blumig-luftige Teile für die Oberwelt wurden nach dem selben Entwurf in schwermütigem Blau-Schwarz für die Unterwelt genäht. Wunden und Tränen wurden mit roten Swarovski-Steinen bestickt. In der Modisterei entstanden märchenhafte Headpieces aus Federn, Geweihen, Blüten, Schmetterlingen und Wolle. Eine wunderbare Detailverliebtheit, die den ganz besonderen Charme dieses L‘Orfeo, auch im Zusammenspiel mit dem kleinteiligen Bühnenbild ausmacht.

Die komplexen und kleinteiligen Elemente forderten ein exaktes Zusammenspiel der sich gegenseitig bedingenden künstlerischen und technischen Gewerke. Die kunstvoll geflochtenen Skulpturen dominierten die Bühne. Basierend auf Stahlkorpen wurde die Baumrinde in der Bildhauerei kunstvoll plastisch ausgearbeitet und anschließend bemalt. Einige der Elemente wie die überdimensionalen Baumkugeln wurden abschließend illuminiert. In der Bildhauerei und der Tapeziererei entstanden Torten für die Hochzeitstafel von Orfeo und Euridice in doppelter Ausführung: einmal in blumengeschmückt und appetitlich-bunt, einmal schimmelig und modrig-schwarz.

Besonders großen Spaß hat unseren KollegeInnen die Arbeit an den Kostümen zur Volksopernneuinszenierung von "La Cage aux Folles" gemacht. Tüll, Strass und Federn in allen Regenbogenfarben dominierten  das Geschehen. Die bunten Kostüme wurden von Kostümbildnerin Judith Peter entworfen.

Der ehemalige Life Ball-Veranstalter und Gründer des Vereins LIFE+ Gery Keszler hat die Initiative „Austria for Life“ ins Leben gerufen, die von der Corona-Pandemie besonders betroffene Menschen in Österreich unterstützt. Das Highlight der Initiative, die am 28. Mai 2021 live auf ORF2 übertragene Charity-Veranstaltung, setzte die Auseinandersetzung der Wienerinnen und Wiener mit den Epidemien der vergangenen 700 Jahre vor der Kulisse des Stephansdoms in Szene. Rund 50 Prominente schlüpften dabei in historische Rollen und damit auch in die Kostüme von ART for ART. „Wir freuen uns sehr, durch die Zurverfügungstellung unserer Kostüme hier einen Beitrag zum Gelingen dieser großartigen Charity leisten zu können“, so Geschäftsführerin Petra Höfinger. Bei der Veranstaltung kamen mehr als 600.000 Euro an Spendengeldern zugunsten von „Österreich hilft Österreich“ zusammen.

Die Neuinszenierung von "La Cage aux Folles" an der Volksoper Wien hat alle Abteilungen unserer Dekorationswerkstätten beschäftigt. Es waren ganz tolle Stücke für unsere Schlosserei, Tischlerei, Malerei, Bildhauerei und Tapeziererei dabei und es hat großen Spaß gemacht an diesen farbenfrohen Kulissen zu arbeiten!

Im Sommer 2021 starteten unter großem Zeitdruck, bedingt durch Terminverschiebungen aufgrund er COVID 19-Pandemie, die umfangreichsten Baumaßnahmen im Burgtheater seit Ende des 2. Weltkrieges. Durchgeführt und betreut wurden die Umbauarbeiten von unseren KollegInnen aus der ART for ART-Gebäudetechnik. Dabei wurde der komplette Unterboden im Zuschauerraum demontiert, eine neue Stahlkonstruktion wurde eingezogen, ein komplett neues Be- und Entlüftungssystem mit eine neue, hochmodernen und umweltfreundlichen Klimaanlage wurden verbaut sowie die komplette Bestuhlung im Parterre erneuert. Die neuen Stühle bieten einen höheren Komfort, mehr Beinfreiheit und bessere Sichtachsen zur Bühne. Das neue Lüftungssystem, das bis in den angrenzenden Burggarten reicht, garantiert nun auch an heißen Tagen ein angenehmes Raumklima. Die hochmoderne Anlage erhöht darüber hinaus die Energieeffizienz des Hauses am Ring deutlich.

Für das dreiteilige Ballett "Begegnungen" haben unsere Werkstätten die Kostüme genäht.